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Gerade für Sie gelesen

  • Helmut aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck empfiehlt:

  • Der Todesspieler von Jeffery Deaver

    Colter Shaw ist ein Prämienjäger, d.h. er bestreitet seinen Lebensunterhalt mit der Suche nach verschwundenen oder vermissten Personen, auf die eine Belohnung ausgesetzt wurde. Sein aktueller Fall führt ihn ins Silicon Valley, wo eine junge Studentin eines Abends das Elternhaus verließ und verschwand. Als tags darauf eine weitere Person, ein Blogger & LGBTQ-Aktivist, offensichtlich entführt wird, geht Shaw von einer Serie aus. Erst der Besuch der weltgrößten Videospielmesse C3 im San Jose Convention Center bringt seine Nachforschungen voran.
    Jeffrey Deaver beschreitet neue Wege: an die Stelle von Lincoln Rhyme, dem querschnittsgelähmten Ermittler, der nur mit seinem Verstand (und seiner Partnerin Amelia Sachs) die kniffligsten Fälle löst, tritt nun Colter Shaw, ein junger Prämienjäger aus vermögendem Hause und geschult in verschiedenen Survivaltechniken, der aktionsbetont an die Sache herangeht. Der Beginn einer vielversprechenden Thrillerserie. Ein echter Pageturner!

  • 1979 von Val Mcdermid

    Der Winter 1979 in Schottland ist geprägt von extremer Kälte, Schneestürmen, Stromausfällen und Streiks. Auch politisch geht es hoch her, verschiedene politische Kräfte fordern mehr Autonomie bis hin zur Unabhängigkeit von England, die Wahl ihrer Mittel differieren, von demokratiepolitisch bis terroristisch. In diesem Umfeld stößt die junge, noch unerfahrene Allie Burns, die vor kurzem beim Boulevardblatt ‚Daily Clarion‘ in Glasgow als Journalistin begonnen hat, auf ihren ersten großen Fall. Zusammen mit ihrem Kollegen Danny Sullivan kommt sie einem großangelegten Steuerbetrug auf die Spur.

    Val McDermid war selbst 1979 in Glasgow als Reporterin tätig, sie weiß also, wovon sie spricht. So steht über weite Strecken nicht der Kriminalfall, sondern die journalistische Tätigkeit im Mittelpunkt der Handlung. Die Redaktion gleicht einem Haifischbecken, rücksichtlos jagt jeder hinter der Schlagzeile von morgen her, Neid und Missgunst dominieren, Kollegialität ist Mangelware. Hinzu kommt, dass es sich beim ‚Daily Clarion‘ um einen Boys Club handelt, die wenigen Frauen dort haben einen schweren Stand. Genau diesem Männerhaufen will Allie Burns beweisen, dass sie das Zeug zu einer echten Investigativjournalistin hat. Dank der akkuraten Recherchen McDermids gelingt der Autorin nicht nur ein überzeugendes Milieu- sondern auch ein exaktes Zeitbild Schottlands von 1979. Ein für diese Autorin ungewöhnlicher aber durchaus lesenswerter Roman!

  • Der Eisenbahnmörder von David Morrell

    Ganz taufrisch ist der dritte Roman rund um den historisch verbürgten Autor und Hobbydetektiv Thomas De Quincey zwar nicht, aber hier gilt wieder mal: gut Ding braucht eben Weile. Die Handlung setzt unmittelbar nach dem verhinderten Attentat auf Königin Victoria ('Die Mörder der Queen') 1855 ein. Thomas De Quincey versucht seinen Opiumkonsum zu reduzieren, und obwohl er körperlich sehr angeschlagen ist, tut dies seinen analytischen Fähigkeiten keinen Abbruch. Und genau die sind schon wieder gefordert, als im Nachbarabteil eines Zuges ein brutaler Mord geschieht. Als sich weitere Gewalttaten im Zusammenhang mit der Eisenbahn, die erstmals 1830 ihren Betrieb zwischen Liverpool und Manchester aufgenommen hat, ereignen, weitet sich die Panik in der Bevölkerung immer mehr aus. Faszinierend ist erneut das akkurate Zeit- und Historienbild, das uns David Morrell vermittelt. Seine Schilderungen sind derart plastisch, dass man als Leser tief in das Leben Englands im 19. Jhd. eintaucht. Außerdem finde ich, dass dieser Band die ausgefeilteste Spannungsdramaturgie aufweist. Teilweise peitscht Morrell in sehr kurzen Kapiteln die parallelen, sich aufeinander zu bewegenden Handlungsstränge regelrecht voran, so dass es dem Leser kaum möglich ist, das Buch aus der Hand zu legen.
    Der Abschluss der Trilogie ist definitiv der beste Band!

  • Die Filmzeitschrift CINEMA hat nach 'Making of' und 'Regisseure' nun einen neuen Band über 'die 30 größten Ikonen der Kinogeschichte' (so der Untertitel) herausgebracht. Natürlich wird jeder Filmfreund zahlreiche seiner Lieblingsstars vermissen, aber unbestritten handelt es sich bei den ausgewählten Schauspielern/innen um die Creme de la Creme ihrer Zunft. Von James Dean und Romy Schneider über Marlon Brando und Kirk Douglas bis hin zu Paul Newman und Sean Connery (um nur einige zu nennen) wird in den einzelnen Beiträgen nicht nur den wichtigsten Filmen der einzelnen Stars gedacht, sondern auch viel Augenmerk auf ihr Leben, ihr soziales und politisches Engagement gerichtet. Was das Buch aber besonders auszeichnet, sind wiederum die großformatigen Hochglanzbilder. Neuerlich ein gelungenes Buch der Zeitschrift CINEMA und wie Chefredakteur Philipp Schulze im Vorwort festhält: 'Biografien für einen zweiten Band gibt es also genug'.

  • Ein Haus voller Lügen von Ian Rankin

    John Rebus ist zurück: der pensionierte DI ist nach einem kurzen Intermezzo als Cold Case-Ermittler nun wirklich im Ruhestand, er leidet an einer schweren Lungenkrankheit und statt Zigaretten und Whiskey gibt es für ihn nur noch Nikotinkaugummi, bestenfalls ein Leichtbier und tägliche Spaziergänge mit seinem Hund. Auch wenn er körperlich sehr abgebaut hat, ist er geistig immer noch in Hochform. Als in einem einsamen Waldstück in der Nähe von Edinburgh die Leiche eines seit 12 Jahren vermissten Privatdetektivs gefunden wird, wird Rebus hellhörig. Er war damals an den Ermittlungen beteiligt, die aber auf Grund zahlreicher vertuschter Fehler erfolglos blieben. Die Wahrheit darüber könnte ihm, genauso wie allen anderen damals Beteiligten schwer schaden. Daher bietet er seinem ehemaligen Schützling, DI Siobhan Clarke, seine Hilfe bei den Ermittlungen an. John Rebus bereits 22. Fall hat alles, was man sich von ihm wünscht: einen ungebrochen unangepassten 'Helden', der ganz old-school den Fall mit traditioneller Ermittlungsarbeit löst. Dabei darf natürlich seine persönliche Nemesis, der 'Pate' von Edinburgh, 'Big Ger' Cafferty, nicht fehlen. In jedem Fall lesenswert!

  • Schwarzes Echo von Michael Connelly

    Das lange Warten hat ein Ende. Bereits 2003 habe ich mit 'Kein Engel so rein' Bekanntschaft mit Michael Connelly und seinem Protagonisten Harry Bosch geschlossen. Es war sozusagen Liebe auf den ersten Roman. Im Laufe der Jahre habe ich mit Begeisterung die Harry Bosch- und später die Michael Haller-Reihe verschlungen. Der Stachel in meinem Fleisch war jedoch Connellys Debütroman 'Schwarzes Echo'. Dieser war über all die Jahre vergriffen. Inzwischen sind die deutschen Taschenbuchrechte an den Kampa Verlag gegangen und der hat tatsächlich Harry Boschs ersten Fall wieder aufgelegt. Und das Warten hat sich gelohnt. Detective Harry Bosch, ein Einzelgänger mit einem kompromisslosen Moralkodex, wurde, nachdem er einen unbewaffneten Serienmörder erschossen hat, von einer Eliteeinheit zum Morddezernat der Hollywood Division strafversetzt. Eine Sonntags wird er zu einem Tatort gerufen. In einem Abwasserkanal ist die Leiche eines Mannes gefunden worden. Der Fall scheint sonnenklar, es handelt sich um einen Junkie, der sich versehentlich den goldenen Schuss gesetzt hat. Bei genauerer Betrachtung erkennt Bosch jedoch, dass es sich beim Toten um einen ehemaligen Kameraden aus dem Vietnamkrieg handelt. Und schon kommen ihm erste Zweifel, ob es sich hier wirklich um einen so einfachen Fall handelt. Für einen Debütroman ist die Handlung überraschend komplex und auch sprachlich auf sehr hohem Niveau. 'Schwarzes Echo' wurde völlig zu Recht 1993 mit dem Edgar Allan Poe Award als bester Erstlingsroman ausgezeichnet. Anmerkung zum Schluss: ein Muss für jeden Harry Bosch-Fan ist die Amazon Serie 'Bosch'. Diesen April soll die 6. Staffel bei uns anlaufen. Das grandiose TV-Format einer grandiosen Buchreihe!

  • Götter der Schuld von Connelly, Michael

    Dieser Roman ist nicht mehr taufrisch, er erschien bereits 2017 als Taschenbuch, was aber seiner Qualität keinen Abbruch tut. Der versierte Anwalt Michael Haller, der sogenannte 'Lincoln Lawyer', weil sein Lincoln Town Car als fahrendes Büro dient, erfährt von der Ermordung einer Prostituierten, die er früher oft vertreten und von der er eigentlich angenommen hat, sie wäre vor Jahren aus dem Gewerbe ausgestiegen. Unter Mordanklage steht ihr digitaler Zuhälter (= Betreiber ihrer Webseite und Organisator der Buchungen), der vehement seine Unschuld beteuert. Bald beschleicht Haller der Verdacht, dass diese Tat in einem direkten Zusammenhang mit einem Jahre zurückliegenden Fall steht, in dem er das Opfer vertreten hat. Die erste Hälfte des Romans ist ein sogenannter Whodunit-Krimi und konzentriert sich auf die Ermittlungen zur Identifizierung des Täters, in weiterer Folge wird daraus ein fesselndes Justizdrama. Keiner kann diese beiden Genres so perfekt kombinieren wie Michael Connelly!!

  • Der Todbringer von Jeffery Deaver

    Im Diamantenviertel von New York wird ein Juwelier und ein gerade anwesendes Paar, das einen diamantenen Verlobungsring kaufen wollte, brutal gefoltert und ermordet. Das altbekannte Ermittlerduo Lincoln Rhyme & Amelia Sachs (ihr 14. Fall) nehmen die Arbeit auf. Währenddessen begeht der Täter, der sich in einem Bekennerschreiben selbst 'der Versprechende' nennt und es auf verlobte Paare abgesehen hat, weitere Morde. Jeffrey Deaver hat sich offensichtlich sehr akribisch mit dem weltweiten Diamantengeschäft auseinandergesetzt und gibt dem Leser einen detailreichen Einblick in diesen Mikrokosmos. Am Ende des Romans kommt es zu einem Kurzauftritt eines alten Bekannten und somit gibt Deaver einen Ausblick auf eine nahende Konfrontation. Dieser Thriller ist wie üblich flüssig und spannend, die (un)erwarteten Wendungen bleiben nicht aus.

  • Ihr Königreich von Nesbø, Jo

    'Ihr Königreich' nennen die beiden Brüder Opgard ihren Familienbesitz, einen einsam gelegenen Bergbauernhof samt umliegendem kargem Land oberhalb des Ortes Os in den Bergen Norwegens. Nach dem plötzlichen Tod ihrer Eltern kümmerte sich Roy, der älterer Bruder, um den jüngeren Carl und sie lebten weiterhin am Hof. Letzterer machte sich schließlich auf, in den USA, später in Kanada sein Glück zu machen. Nun kehrt Carl mit seiner Ehefrau, einer Architektin, zurück und konfrontiert seinen Bruder Roy mit seinen hochfliegenden Visionen, ein Hochglanz-Spa- und Wellnesshotel zu errichten. Davon soll der ganze Ort profitieren, alle Einwohner sollen sich beteiligen und würden dabei ein Vermögen verdienen. In der Folge drohen gut gehütete Familiengeheimnisse ans Tageslicht zu kommen und ziehen blutige Ereignisse nach sich. Jo Nesbö scheint mit 'Macbeth', einer modernen Interpretation von Shakespeares Klassiker, auf den Geschmack gekommen zu sein. 'Ihr Königreich' ist kein Krimi im engeren Sinne, sondern erinnert nicht nur im Titel an ein Königsdrama, ein blutiges Familiendrama um Schuld und ersehnte Vergebung ohne Aussicht auf ein Happyend. Düster, fesselnd, große Literatur!!

  • Die Mörder der Queen von David Morrell

    London 1855. Das Empire befindet sich in einer tiefen politischen Krise. Der verlustreiche Krimkrieg hat den Rücktritt des gesamten Kabinetts zur Folge. Ausgerechnet da geschieht ein grausamer Mord während eines Gottesdienstes in der St. James Church. Einer Dame der vornehmsten Gesellschaft wird in der Kirchenbank die Kehle durchgeschnitten. Obwohl das Gotteshaus voller Besucher ist, hat keiner die eigentliche Tat bemerkt. Der Schriftsteller Thomas De Quincey, seine Tochter und zwei befreundete Polizisten von Scotland Yard, die zusammen die Messe besucht haben, führen erste Ermittlungen durch. Es dauert nicht lange, da stoßen sie auf weitere äußerst brutal ermordete Personen. Zahlreiche Hinweise deuten darauf hin, dass auch das Leben von Queen Victoria in unmittelbarer Gefahr ist. Die nun folgende Hetzjagd ist ausgesprochen dynamisch und spannend erzählt, die Figurenzeichnung vielschichtig, jenseits der üblichen Schwarz-Weiß-Malerei. Außerdem gibt David Morrell ein sehr anschauliches Bild von London im 19. Jahrhundert. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist enorm, der Großteil der Bevölkerung lebt unter unmenschlichen Bedingungen in der größten Stadt der Welt, die von Elend, Dreck, Lärm und der industriellen Luftverschmutzung geprägt ist. Die Figur des opiumsüchtigen Schriftstellers Thomas De Quincey ist historisch, seine detektivische Tätigkeit jedoch fiktiv. Man sollte auf jeden Fall das Nachwort Morrells lesen, da er dort die historischen Fakten aufzählt, die er in den Roman eingearbeitet hat. Sehr informativ! Dieser Thriller ist der Mittelteil einer Trilogie (zwischen 'Der Opiummörder' und 'Der Eisenbahnmörder'), die den Autor Thomas De Quincey als eine Art früheren 'Sherlock Holmes' zeigt. Die Kenntnis des Vorgängerromans ist nicht zwingend nötig, empfiehlt sich jedoch, da es immer wieder Hinweise auf die Vorgeschichte gibt. Jedem Fan von historischen Krimis ist dieses Buch unbedingt zu empfehlen!