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Gerade für Sie gelesen

  • Beautiful Broken von Rose Bloom

    Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Cassie ist in das Familiengeschäft ihres Vaters eingestiegen und kann sich nicht auf Beziehungen einlassen. Der Grund liegt in ihrer Jugendzeit, als sie Tanner kennen- und lieben lernt, der selbst jedoch sein Geld mit Drogenverkauf verdient und sie eines Tages verlässt und damit tief verletzt. Die damaligen Geschehnisse sitzen tief. Doch sieben Jahre später trifft sie Tanner wieder, der ein Lokal eröffnet, und für Cassie beginnt eine Aufarbeitung der Vergangenheit und ein innerer Kampf, Tanner nicht wieder zu verfallen.

    Die Geschichte wird kapitelweise abwechselnd aus der Sicht von Cassie und Tanner und zeitlich in der Gegenwart oder in der Vergangenheit beschrieben. Dem Leser wird dies durch eine kleine Überschrift angekündigt, welche den leichten Einstieg ins Kapitel ermöglicht. Ich konnte sehr rasch ins Geschehen eintauchen und die Autorin hat den Roman nicht unnötig in die Länge gezogen. Beide Protagonisten Cassie und Tanner kommen sehr sympathisch rüber und ihre Handlungen sind gut nachvollziehbar. Wenn auch Themen wie Drogen und Gewalt in der Geschichte vorkommen, hat die Autorin diese gut dosiert eingebaut. Die Botschaft, niemals aufzugeben und um seine Liebe zu kämpfen, egal aus welcher sozialen Schicht man stammt, ist ihr gelungen. Den ersten Teil der New-Adult-Reihe von Rose Bloom kann ich daher weiterempfehlen!

  • Das späte Leben von Bernhard Schlink

    Testleserin -- jetzt mal: Testhörerin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Martin ist 76 Jahre alt, hat eine junge Ehefrau namens Ulla und einen sechsjährigen Sohn David. Als er die Diagnose erhält, unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt zu sein und noch eine Lebenserwartung von sechs Monaten zu haben, beginnt die Phase des Zweifels an der Diagnose mit anschließender Akzeptanz.
    Im Fokus seiner letzten Monate steht sein kleiner Sohn, dem er beginnt Briefe zu schreiben. Er nimmt dazu Themen auf, verfasst dazu seine Meinungen und Erfahrungen und hofft, dass die Briefe seinem Sohn während des Heranwachsens behilflich sein könnten. Er setzt sich mit vielen Fragen während seiner noch kurzen Lebenszeit auseinander, aber auch mit der Trauer, dass er seinen Sohn bei seinem Lebensweg nicht mehr begleiten und unterstützen kann. Als er herausfindet, dass seine Frau eine Affäre hat, schließt er auch damit ab.

    Das Buch hat ein sehr emotionales Thema und wird bei jenen LeserInnen, die selbst schon Familienmitglieder mit Krebsdiagnose beim Sterben begleitet haben, viele Momente (teilweise schmerzhafter) Erinnerungen bringen - mir ist es jedenfalls so ergangen und der Autor hat die Geschichte wirklich sehr einfühlsam geschrieben. Ich konnte mich daher mit dem Buch sehr gut identifizieren und die Erzählung hat mich noch Tage, nachdem ich das Buch fertig gelesen habe, lange beschäftigt.

    Das Hörbuch wurde gelesen von Ulrich Noethen. Seine Stimme und Erzählart haben mich sofort in den Bann gezogen. Ulrich Noethen liest in angenehmen Tempo und obwohl er die einzige Stimme ist, waren die (wenigen vorkommenden) unterschiedlichen Charaktere gut zu erkennen. Das Zusammenspiel des Textes mit dem Sprecher wurde perfekt getroffen, und ich kann das Hörbuch (Geschichte und Vorleser) sehr weiterempfehlen. Das Thema regt sehr zum Nachdenken an!

  • Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Izumi ist 18 Jahre alt, lebt mit ihrer Mutter in den USA, doch fühlt sie sich nicht wie eine Amerikanerin. Um sich selbst zu finden, möchte sie wissen, wer ihr Vater ist, da ihre Wurzeln in Japan zu suchen sind. Mit Hilfe ihrer Freundinnen findet sie übers Internet heraus, dass ihr Vater der zukünftige Kaiser von Japan ist. Izumi nimmt Kontakt mit ihm auf und reist zu ihm nach Tokyo, um ihn und die Familie kennenzulernen. Dort wird sie als die kaiserliche Kronprinzessin empfangen, muss die Verhaltensregeln lernen und leistet sich einige Fauxpas. Doch dann verliebt sie sich ausgerechnet in ihren Bodyguard. Paparazzi und Zeitungsberichte bringen Izumi dazu, Japan zu verlassen und zurück zu ihrer Mutter zu fliegen. Doch dann steht ihr Vater plötzlich vor der Tür und möchte Izumi wieder nach Japan zurückholen.

    Die Geschichte ist der erste Teil der Buchreihe Tokyo Ever After. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm flott und man taucht sehr leicht in die Geschichte ein. Geschrieben ist sie in der Gegenwart und aus der Ich-Perspektive von Izumi. Zu Beginn und zwischen den Kapiteln finden sich Zeitungsberichte, die über Izumi schreiben – diese kündigen das Geschehen rund um Izumi an.
    Die Protagonistin Izumi war mir sofort sympathisch und ihr Drang nach Selbstfindung war nachvollziehbar. Die Autorin hat mit ihrem lockeren Schreibstil auch zum Teil sehr heitere Szenen beschrieben, wie Izumi unbewusst ins Fettnäpfchen tritt oder wie sich die Liebe zu Akio, den sie anfangs nicht ausstehen konnte, entwickelt. Auch die Darstellung des nicht ganz perfekten Kaiserhauses, in dem einzelne Familienmitglieder aus der Reihe tanzen oder Izumi das Gefühl geben, nicht erwünscht zu sein, machen die Geschichte real.
    Im Buch findet sich alles, was zu einem herzlichen und romantischen Buch gehört – ein bürgerliches Mädchen wird plötzlich Prinzessin, muss sich im Kaiserhaus behaupten, verliebt sich in ihren Bodyguard und versucht sich selbst zu finden. Tolle Kombination und humorvoller Schreibstil - sehr zu empfehlen!

  • Gras unter meinen Füßen von Kimberly Brubaker Bradley

    Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Das Buch handelt zur Zeit des Krieges. Die neunjährige Ada lebt mit ihrem sechsjährigen Bruder Jamie bei ihrer herzlosen Mutter in London. Ada hat einen Klumpfuß und wird von ihrer Mutter in der Wohnung eingesperrt gehalten, gedemütigt und geschlagen. Jamie geht zur Schule und kann sich im Freien aufhalten.
    Als Hitler London näher kommt, werden Kinder nach Wales evakuiert, und Ada schafft es heimlich mit Jamie in den Zug. In Wales angekommen, kommen beide Kinder zu Miss Smith, die anfangs mit der Aufgabe der Betreuung der Kinder überfordert ist, doch sie schließt allmählich die Kinder in ihr Herz, was vor allem für Ada eine große Herausforderung wird, da sie traumatisiert von ihrer Mutter an sich selbst zweifelt und an dem Guten in Menschen.

    Es handelt sich um eine emotionale, aber auch herzliche Geschichte mit traurigem Hintergrund. Anfangs trifft einen die Härte der Mutter gegenüber Ada ziemlich und dann wird man überrascht vom inneren Kampf und Ehrgeiz des kleinen Mädchens, heimlich das Gehen zu üben, trotz der Schmerzen, die sie dabei empfindet. Der Anfang war schon so sehr bewegend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Autorin beschreibt die Situation von Ada sehr einfühlsam, sodass man als LeserIn sofort in die Gefühlswelt von Ada eintaucht und richtig mitfühlen kann.
    Als sie zu Miss Smith nach Wales kommt und dort das Pony Butter kennenlernt, öffnet sich ihr ein großer Traum, den sie auch sofort versucht in die Realität umzusetzen. Auch hier beeindruckt der Wille des Mädchens trotz der vielen Stürze von Butter. Das gesamte Buch ist wirklich beeindruckend geschrieben, es gibt keine Passage, die unnötig lang wäre, und auch die Geschehnisse sind durchaus überzeugend und glaubhaft.

    Ein Mädchen, das in seinem Leben nichts Gutes erfahren hat, lernt erst in Wales, sich frei zu bewegen und wird unterstützt von einer Frau, die selbst ihren eigenen Kummer über den Verlust ihrer Freundin nicht überwunden hat und immer wieder in Depressionen fällt. Doch sie schafft es, wenn auch nur in kleinen Schritten, an Ada heranzukommen und ihr zu zeigen, dass sie an einen Ort gekommen ist, wo es keine Schläge gibt und sie ermutigt wird, sich körperlich und geistig zu entwickeln.
    Nicht nur die Handlungen, sondern auch das Ende des Buches waren perfekt getroffen, nämlich nicht vorhersehbar, aber mit einer wichtigen Botschaft: Miss Smith und Ada mit Jamie haben sich letztlich gegenseitig gerettet. Das Cover des Buches hat mich auch sehr angesprochen.

    Herzliche Geschichte mit viel Gefühl – ich kann es nur sehr weiterempfehlen!

  • Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Vor tausend Jahren lebten in Quedlingburg Menschen mit monsterartigen Kreaturen gemeinsam nach dem Motto „Die Sonne scheint für alle“. Doch damals verschworen sich die Menschen gegen diese Wesen und vertrieben sie in die Unterwelt und nannten sie Schattenschläfer. Unter der Erde verschlossen und durch Blasmusik, die die Menschen in Quedlingburg dauernd spielen, nehmen sie den Schattenschläfern die Energie weg, damit diese irgendwann in Asche zerfallen. Dieses Geheimnis wird gut gehütet, bis ein Mädchen namens Elly, das gegen die Tradition der Blasmusik rebelliert und aus dem Ort fliehen möchte, durch viele abenteuerliche Geschehnisse hinter das Geheimnis kommt.

    Die Autorin hat hier einen aufregenden abenteuerlichen Roman verfasst, der sich sehr gut liest und von Beginn an eine Spannung bis zum Ende hält. Die Hauptperson ist ein junges, ehrgeiziges und tapferes Mädchen, das seine eigenen Werte vehement nach außen vertritt. Sie schwänzt die Schule, trägt gerne schwarz und weigert sich, Blasmusik zu spielen. Damit macht sie sich in der Schule als auch im Ort nicht beliebt, weil sie die Regeln nicht befolgt. Ihre Eltern akzeptieren Elly, wie sie ist, und kommen mit ihrer herzlichen Art auch sehr sympathisch rüber. Als der Lehrer Hellborn, der ein schattenhaftes Geheimnis trägt, gerade jene Kinder an der Schule und auch Elly unterstützt, wird auch er nicht zum Liebling der Schuldirektorin.

    Die Zusammenführung dieser Kinder, die sich anfangs nicht wirklich beachten, aber dann zu wahren Freunden werden, die sich schließlich gegenseitig bei ihren Problemen helfen, ist sehr einfühlsam geschrieben. Die ständig wandelnde Beziehung zwischen Melody, die als Gastkind in der Familie von Elly wohnt und ein Instrument spielt, das die Schattenschläfer töten kann, und Elly bringt viel Spannung in das Geschehen ein.
    Vor allem werden die Gefühle von Elly sehr gut beschrieben und ihre Zweifel, Beweggründe und Handlungen in verschiedenen Situationen sind nachvollziehbar beschrieben. Generell ein tolles Buch mit vielen sympathischen Figuren in der Geschichte, Verstrickungen, Geheimnissen, einer sich entwickelnden Freundschaft, Vertrauen, aber auch der Begegnung mit unbekannten Wesen, die den Menschen Angst machen. Die Botschaft, dass der Mensch es sich einfach macht, das Unbekannte zu verurteilen und dieses sogar als Sündenbock für seine eigenen Probleme zu machen und dies als Grund verwendet, es zu bekämpfen, ohne ein Miteinander zu versuchen, ist mit dieser Geschichte angekommen.

    Ich kann das Buch sehr weiterempfehlen, nicht nur für Kinder auch für Erwachsenen sehr interessant!

  • Die Wahrheiten meiner Mutter von Vigdis Hjorth

    Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Johanna kehrt als Witwe in ihre Heimat nach Norwegen zurück, welche sie vor 30 Jahren verlassen hatte. Es war eine Flucht vor dem Gefühl der Unfreiheit, dem Gefühl nicht sie selbst sein zu können und aufgrund des Drangs zur Selbstfindung. Sie brach mit ihren Eltern und ihrer Schwester, verließ ihren damaligen Ehemann, da sie sich neu verliebte und nach Utah zog. Dort konnte sie ihrer Leidenschaft nachgehen, dem Kunststudium. Doch als ihr Vater starb und sie nicht zum Begräbnis kam, wurde die Kluft zu ihrer Mutter unüberwindbar groß.

    Das Hauptthema des Buches ist folglich die Aufarbeitung der Kindheit und des Gefühls von Johanna, eine schlechte Tochter gewesen zu sein. Sie versucht nach 30 Jahren Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen, doch diese möchte mit ihr nichts mehr zu tun haben. Die Autorin hat das Buch in der Ich-Person aus der Perspektive von Johanna verfasst. Dabei wechselt sie von monologartigen Kapiteln zu Rückblicken und Erinnerungen an Erlebnisse aus der Kindheit und schließlich finden sich die erzählten Handlungen, wie sie versucht Kontakt zu ihrer Mutter herzustellen.

    Generell hat mir die Art dieser gemischten Erzählform sehr gut gefallen und machte das Lesen doch abwechslungsreicher, da ich zeitweise die monologartigen Zweifel von Johanna etwas langatmig fand. Die Phasen der Kontaktaufnahme waren zeitweise schon sehr in Richtung Stalking gehend und auch das Ende, wo Johanna letztlich mit Gewalt zu der ihr wichtigen Erkenntnis gelangte, war für mich gewöhnungsbedürftig. Dennoch hat es die Autorin sehr gut geschafft, das nicht verarbeitete Kindheitstrauma der Protagonistin herauszuarbeiten und damit den Drang der Wahrheitsfindung, wenn auch mit Gewalt, nachvollziehbar darzustellen. Ein sehr interessantes Thema mit interessanter Darstellung – sehr zu empfehlen!

  • Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Marie ist Paartherapeutin in Hamburg und seit fast 19 Jahren mit Julius, einem angesehenen Zahnarzt, verheiratet. Doch als sie ihn mit seiner Assistentin beim Fremdgehen erwischt, bricht für sie die Welt zusammen. Sie fährt ein Jahr später zu ihren Eltern, Großeltern und Schwester an die Ostsee an den von ihnen geführten Lindenhof und hilft dort ihrer Familie mit den Gästen in der Vorweihnachtszeit. Dann taucht Tom Feddersen auf und eine turbulente Zeit mit viel Gefühlschaos bricht für Marie aus.

    Das Buch ist in mehreren Zeitsprüngen gegliedert. Der Anfang war etwas langatmig zu lesen, da sich dieses Kapitel überwiegend mit der Beschreibung des Charakters von Marie beschäftigte und ihr Typ mich anfangs nicht wirklich angesprochen hat, sondern mich eher mit manchen Handlungen oder Einstellungen etwas nervte. Doch ab dem zweiten Kapitel, als Marie ein Jahr nach ihrer Trennung von Julius auf den Lindenhof kommt und Tom als Gast sieht, mit dem sie kurz nach der Trennung von Julius einen One-Night-Stand hatte, fing die Geschichte an mich zu interessieren, da die Handlungen von Marie und ihre doch etwas tollpatschigen Aktionen mich zum Schmunzeln brachten. Sehr sympathisch fand ich auch Maries Familienmitglieder, die den Lindenhof wirklich attraktiv machten und der Geschichte einen wesentlichen positiven Effekt gaben. Das Chaos, welches entstand, als dann noch Julius und seine junge Freundin am Hof ankamen, hat das Buch sehr aufgeheitert und mich dann doch gefesselt. Die Autorin hat es auch sehr gut geschafft, immer neue und für mich unerwartete Handlungen der Protagonisten zu setzen, sodass der Verlauf und das Ende der Geschichte für mich nicht zu erahnen war. Das Buch ist flüssig und sehr unterhaltsam geschrieben und ich kann es jedem empfehlen, der einen Liebesroman mit Chaos und Spaß lesen möchte!

  • Dieses schöne Leben von Mikki Brammer

    Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Clover ist 37 Jahre alt und lebt nach dem Tod ihres Großvaters, der sie seit ihrem sechsten Lebensjahr großzog, alleine. Sie hat keine Freunde, keine Partnerschaft und arbeitet als Doula, in dem sie Sterbende in den Tod begleitet. Nicht gerade ein Job, der es ihr erleichtert, Freunde zu finden. Als sie einen nächsten Auftrag annimmt, in dem sie die todkranke 90-jährige Claudia in ihren letzten Monaten begleiten soll, wir ihr durch sie bewusst, dass sie ihr eigenes einsames Leben an ihrem Ende bereuen würde.

    Die Autorin hat sich in ihrem Buch einerseits mit dem Sterben und der Reflexion auf das gelebte Leben beschäftigt. Die Arbeit einer sog. Death Doula wird durch dieses Buch dem Leser näher gebracht. Die Protagonistin Clover, die im Alter von fünf Jahren mit dem Tod ihres Lehrers konfrontiert wird und beim Sterben bei ihm bleibt, erfährt keine psychologische Unterstützung, und dies ist der Beginn der Darstellung des Umgangs mit dem Tod. Für viele ein Tabu-Thema, da es Angst macht. Leser, die bereits selbst die Erfahrung gemacht haben, einen lieben Menschen beim Sterben zu begleiten, werden möglicherweise viele emotionale Erinnerungen durchleben – mir ging es jedenfalls so. Die Protagonistin kommt sehr sympathisch rüber und die Autorin hat es auch sehr gut geschafft, die Entwicklung von Clover einfühlsam zu beschreiben, die sie zu einem einsamen Menschen gemacht hat – dies kommt glaubwürdig und nachvollziehbar rüber. Sehr gut hat mir im Buch gefallen, dass die Autorin das Thema des Sterbens, der Beschreibung der persönlichen Einsamkeit von Clover und ihren Weg der Selbstfindung und der Erkenntnis, dass ihr geliebter Großvater auch ein Mann war mit Geheimnissen, sehr behutsam miteinander verbunden hat.
    Das Buch wird nicht langweilig und die Sammlung der letzten Sätze von Sterbenden, die Clover aufschreibt und wie einen Schatz hütet (gliedern sich in Bedauern – Ratschläge – Geständnisse), machten mich beim Lesen nachdenklich.

    Die Botschaft der Autorin, das Leben zu leben kommt an! Ich kann das Buch sehr weiterempfehlen!

  • Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Nora Stephens ist 32 Jahre alt, lebt in New York, arbeitet erfolgreich als Literaturagentin und gilt als gefühlskalt. Sie hat eine jüngere Schwester namens Libby, für die sie alles tun würde. Als Libby mit ihrem dritten Kind schwanger ist, wünscht sie sich einen Monat mit Nora im Ort Sunshine Falls, North Carolina, ohne ihre Familie, zu verbringen. Sie erstellt eine Liste mit Dingen, die die beiden in Sunshine Falls erleben sollen. Nora willigt ihrer Schwester zuliebe ein. Doch dort begegnet sie Charlie Lastra, der Cheflektor eines großen Verlags ist und der vor zwei Jahren ein Buch von Noras Klientin nicht übernehmen wollte, da die Handlung in Sunshine Falls spielte. Der Ort ist zu klein, um eine Begegnung zu vermeiden.

    Der Roman ist witzig und lebhaft geschrieben. Die Protagonisten Nora und Charlie waren mir auf Anhieb sympathisch und die geführten Dialoge zwischen den beiden haben mir besonders gut gefallen. Sehr sympathisch fand ich auch die anderen Mitwirkenden, sowohl Libby als auch die Bewohner in Sunshine Falls. Die Geschichte wirkte glaubhaft, auch als Sunshine Falls sich ganz anders für Nora darstellte, als es von der Bestseller-Autorin in ihrem Roman dargestellt wurde.
    Ich konnte die Funken zwischen Nora und Charlie während ihrer Begegnungen richtig spüren und die sich anbahnenden Gefühle gut nachempfinden. Vielleicht waren manche Textpassagen langatmig, aber letztlich hat es mich nicht gestört, da ich den Schreibstil der Autorin sehr angenehm empfunden habe und ich sehr gut in die Geschichte eintauchen konnte. Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen und musste oft schmunzeln. Gut gefallen hat mir auch das Ende des Buches, da bedingt durch das Einfließen der Gedanken und Zweifel von Nora, ihren persönlichen Beziehungsausgang nicht nach romanartigem Kitsch zu beenden, ich mich während des Lesens bemüht habe, das Ende letztlich abzuwarten und nicht zu versuchen es vorherzusehen.
    Wer also eine romantische Komödie mit Witz lesen möchte, ist hier genau richtig. Ich kann das Buch sehr weiterempfehlen!

  • Yoga Town von Daniel Speck

    Testleserin SONJA, Tyrolia-Filiale Innsbruck (Vösendorf)

    Als Lucys Mutter Corinna verschwindet, begibt sie Lucy mit ihrem Vater Lou auf die Suche nach ihr. Ihr Weg führt sie nach Indien, wo Lou und Corinna im Jahr 1968 gemeinsam mit Lous Bruder Marc und Maria, in die Lou damals verliebt war, einige Wochen dort verbracht haben und letztlich seit damals ein Geheimnis hüteten.
    Für Lou wird es eine Reise mit schmerzhaften Erinnerungen, die letztlich auch für Lucy eine unerwartete Wende bezüglich ihrer Eltern bringt.
    Die Geschichte ist mit Erzählungen von Lou zum Indien-Abenteuer im Jahr 1968 mit der gegenwärtigen Suche nach Corinna und ihrem Auffinden kombiniert. Die Vermischung ist dem Autor gut gelungen und der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird gut überbrückt. Jedoch sind manche Textpassagen unnötig lange, die stellenweise das Lesen etwas langatmig machten.
    Mich haben vor allem die ständigen englischen Sätze und Wörter etwas aus dem Lesekonzept gebracht und ich fand sie dann mit der Zeit sehr störend, da ich generell den Schreibstil des Autors sehr gut fand.
    Die erzählte Zeit in Indien, die geprägt war von Rebellion, Liebe, Sex und Drogen, kam sehr glaubwürdig rüber. Dazu hat das Auftreten und die Rolle der Beatles in der Geschichte sehr gut dazu gepasst. Die Protagonisten, wenn auch alle für sich ganz unterschiedliche Charaktere waren, waren mir sympathisch, da ein jeder für sich sein Leben nach seinen Vorstellungen geführt hat, und auch wenn dadurch zwischenmenschliche Krisen entstanden, rundete dies die glaubhafte Darstellung ab.

    Ich kann daher das Buch sehr weiterempfehlen – auch für nicht Yoga Freunde oder wie ich Yoga unerfahrene LeserInnen, da das Thema Yoga nur eine begleitende Funktion im Buch hatte.