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  • Maxie aus unserer Tyrolia-Filiale in Innsbruck empfiehlt:

    Maxie ist Buchhändlerin in unserer Tyrolia-Filiale in der Maria-Theresien-Straße in Innsbruck. Ihre Spezialität sind Kochbücher - aber in ihrer Freizeit verschlingt sie alle möglichen Bücher, von Romanen bis zu den spannendsten Thrillern.

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  • Auf über 700 Seiten und mehr als vierzig Jahre lang habe ich die Familie Sorenson begleitet – und es war wirklich ein großer Spaß! In den 1970er Jahren werden Marilyn und David sehr jung und sehr schnell hintereinander Eltern von drei Töchtern: Wendy, Violet und Liza. Sehr viel später folgt dann noch Grace, von ihrem Vater oft „das einzige Einzelkind auf der Welt mit drei Schwestern“ genannt. So viele Menschen ergeben natürlich ein kompliziertes und vielschichtiges Beziehungsgeflecht.
    Zum Beispiel Wendy und Violet:
    Mit nicht mal zwölf Monaten Abstand zueinander sind sie fast so etwas wie Zwillinge und als Mädchen praktisch unzertrennlich. Wendy ist auch die einzige, die das Geheimnis ihrer Schwester kennt: Mit Anfang 20 hat Violet heimlich ein Kind bekommen und zur Adoption gegeben, während die Eltern sie beim Studium im Ausland wähnten. Violet versucht, dieses Lebensereignis komplett zu verdrängen, und 15 Jahre später lebt sie zumindest nach außen hin das perfekte Leben mit Mann, zwei kleinen Söhnen und großer Villa. Mit einer fast schon bewundernswerten Konsequenz schafft es Violet, ihrer Schwester Wendy aus dem Weg zu gehen und deren Schicksalsschläge so gut es geht zu ignorieren. Somit ist Violet wahrscheinlich die spannendste und zugleich die mitleiderregendste und (zumindest mir) unsympathischste Figur in diesem Roman.
    Als Wendy durch Zufall herausfindet, wer der Vater von Violets ungewollten Kind ist, ist das genau eine Kränkung zu viel und der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Sie setzt alles daran, das adoptierte Kind zu finden…
    Erstaunlicherweise ist es mir relativ schwer gefallen, diesen Buchtipp zu schreiben, obwohl ich Claire Lombardos Debüt wirklich außerordentlich toll fand. Zum einen lag es vielleicht an den permanent um mich herumkaspernden Kindern im „Homeschooling“ („Mama, weißt du vier radioaktive Elemente, die sich sehr langsam zersetzen?“), zum anderen daran, dass ein so dickes Buch mit so viel Personal viel schwerer zu besprechen ist als ein dünneres, weil so viele Punkte so wichtig sind und es verdient hätten, erwähnt zu werden.
    Daher mein Tipp und meine Bitte zum Schluss: Selber lesen! Es wird vielleicht nicht der größte Spaß, den Sie je hatten… aber ein großer Spaß allemal!